Ein Bericht von Simon Stolz
Ich war vom 9. bis 11.07 beim Sichtungslehrgang in Ruit. Insgesamt waren wir acht Schiedsrichter, davon vier aus der Schiedsrichtergruppe Böblingen. Betreut wurden wir von einem Lehrwart und zwei Beobachtern. Außerdem waren die verschiedenen Stützpunkte der U12 vor Ort, deren Spiele wir leiten sollten. Die Unterkunft, sowie das Essen wurde uns bezahlt.
Anfangs wurden wir in unser Schiedsrichtergespann eingeteilt, das wir für die drei Tage auch behielten. Dieses bestand aus jeweils vier Leuten, sodass es für jedes Spiel einen Schiedsrichter, zwei Assistenten und einen 4. Offiziellen gab. Danach ging es gleich mit den Spielen los. Es fanden jeden Tag vier Spiele statt, sodass jedes Gespann zwei Spiele pro Tag hatte. Die Aufgaben des jeweiligen Schiedsrichters wurde nach jedem Spiel getauscht. So konnten wir alle Erfahrungen in den verschiedenen Aufgabenfeldern machen.
Die meisten der Schiedsrichter hatten zwar schon Erfahrung als Linienrichter, doch keiner von uns leitete schon als Schiedsrichter eine Partie mit Assistenten. So war für jeden etwas Neues dabei und wir konnten zusätzliche Erfahrung sammeln.
Doch nicht nur das war für uns neu: Während dieser Spiele würden wir von einem Beobachter beobachtet und an jedem Tag haben wir ausführlich Feedback bekommen. Obwohl die Spiele nicht schwer zu leiten waren, fanden die Beobachter genügend Punkte, die es zu kritisieren oder loben gab. Darunter fällt beispielsweise das Stellungsspiel oder die Ausstrahlung, aber auch die verbale und non-verbale Kommunikation des Schiedsrichters. Manchmal sind es einfach kleine Dinge, die einem selbst gar nicht auffallen, sich aber auf das Spiel negativ auswirken können. Ein anderes Mal sind es Gewohnheiten, die wir davor nicht hinterfragt haben, aber jetzt nicht mehr machen werden.
Natürlich gab es auch ein paar Theorieeinheiten. Diese wurden aber auf das Mindeste beschränkt und wir durften die Inhalte mitbestimmen. So hatten wir kleine Einheiten zum Abseits, dem Stellungsspiel und den Aufgaben der Schiedsrichterassistenten.
Zusätzlich gab es einen Regeltest und eine „Simulation einzelner Spielsituationen“, wo wir auf dem Spielfeld einzelne Spielsituationen nachgespielt haben. Hier beschäftigten wir uns mit der richtigen Herangehensweise in besonderen Situationen, der Ansprache an die Spieler, aber auch mit Regelfragen.
Die drei Tage waren lehrreich, aber keinesfalls langweilig. Alle Schiedsrichterkollegen waren sehr sympathisch und erzählten von ihren Schiedsrichtergruppen, die teilweise sehr unterschiedlich sind. Auch wenn die Spiele nicht herausfordernd waren, war es durch die Aufgaben im Gespann und die Beobachtung nicht langweilig.